Seit dem letzten Digital Health Talk von Alfred Angerer und Stefan Lienhard im vergangenen Jahr ist bereits wieder einige Zeit vergangen und es hat sich vieles getan. So ist Stefan (Co-Host von Marktplatzgesundheitswesen) mittlerweile in die Welt der Entrepreneure eingetaucht und hat sich nach seiner Tätigkeit als Digital Manager in der Schulthess Klinik nun einer neuen Herausforderung angenommen.
Unter seiner Geschäftsführung und gemeinsam mit einem Public-Private-Partnership-Netzwerk aus acht Mitgliedern wurde in diesem Jahr das «Digital Health Center Bülach» (dhc) ins Leben gerufen, das am 1. April 2022 geöffnet wird. Die Mitglieder des dhc sind dabei bunt gemischt und umfassen Vertretende aus der Welt der Spitäler, Versicherungen, Politik und Wissenschaft, welche eine Zusammenarbeit aus diversen Blickwinkeln ermöglichen, um digitale Innovationen im Gesundheitswesen zu schaffen.
Hören Sie diese Podcast-Episode und erfahren Sie was sich genau hinter dem dhc Bülach verbirgt und warum es sich für Start-ups, Softwareentwickler, Spitäler, Versicherer und Co lohnt dabei zu sein, um gemeinsam neue, praxistaugliche Lösungen zu entwickeln und damit die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben.
Fragen und Antworten
Stefan mochte als Kind keinen Ketchup, er kann seit seiner Kindheit nicht Schlittschuh laufen und er hat 3 Jahre lang Juniorenfussball trainiert.
Es ist ein physisches Zentrum in Bülach (Zürich), in dem Innovationen im Gesundheitssektor und insbesondere im Bereich der digitalen Gesundheit stattfinden sollen. Neben neuen Produkten sollen vor allem Synergien zwischen den Unternehmen des Gesundheitswesens
Das DHC ist derzeit eine öffentlich-private Partnerschaft in Form eines Vereins mit acht Mitgliedern. Dazu gehören bisher die Hirslanden-Gruppe, Helsana, die Stadt Bülach, der Kanton Zürich, das Kantonsspital Winterthur, das Spital Bülach, die Zürcher Kantonalbank und die ZHAW.
Die Idee für das Bauprojekt am Bahnhof kam von der Stadt Bülach. Man wollte Innovation nach Bülach bringen, weil hier schon immer grössere Unternehmen angesiedelt waren. Dann überlegte eine Beratergruppe, welche Themen oder Branchen sich für die Zukunft eignen würden und einigte sich schliesslich auf die Gesundheitsbranche, genauer gesagt auf die digitale Gesundheit.
Es ist ein wichtiger Treiber, weil damit auf politischer Ebene gewisse Fragen aus dem Weg geräumt werden. Natürlich entstehen neue Probleme, weil es im Kanton bereits einige Initiativen in diese Richtung gibt, aber es ist wichtig, dass es hier thematisch geschärft wird, damit man zeigen kann, dass sich die verschiedenen Initiativen ergänzen und nicht konkurrieren, und da spielt die Politik eine wichtige Rolle. Wichtig ist auch, dass der Handlungsbedarf beim Thema Digital Health von allen Seiten aufgezeigt wird und die Politik mit Kapital und Know-how zur Seite steht.
Vor allem in den letzten zwei Jahren, als unternehmensübergreifend an Projekten gearbeitet wurde, hat sich gezeigt, dass solche Initiativen erfolgsversprechend sind. Die Unternehmen, die jetzt am DHC teilnehmen, kommen aus der gleichen Branche, sind aber sehr heterogen und bringen unterschiedliche Perspektiven und Interessen in ein solches Zentrum ein. Ein physischer Ort wie dieser, an dem Ideen gemeinsam an einem Tisch entwickelt und verfeinert werden und aus den spannenden Lösungen hervorgehen, ist auch besonders notwendig, findet Stefan.
Zum Zeitpunkt des Podcast baut Stefan mit der Unterstützung von Partnern und den von ihnen bereitgestellten Ressourcen das DHC auf. Mit der Entwicklung und dem Erfolg wird auch das Team wachsen, da mehr Mittel zur Verfügung stehen.
Diese Frage hat sich auch Stefan gestellt. Aber durch die Erkenntnisse, die man während und nach Corona gewonnen hat, sieht man, dass man sich zum Teil nach dem physischen Austausch sehnt, weil dort eine ganz andere Dynamik. Es braucht jedoch nicht nur das eine oder das andere, sondern wir finden projektspezifisch unseren Weg der Zusammenarbeit.
Die Vorgesetzten bringen die Leute nach draussen und sie sollen Ideen mit Kollegen aus anderen Häusern austauschen. Zudem bekommen sie einen Eindruck davon, wie man Innovationen vorantreibt. Gerade kleine und mittlere Krankenhäuser können sich so etwas in der Regel kaum leisten, so dass das DHC eine gute Chance ist, erste Erfahrungen in einem System mit Wettbewerbern oder Kooperationspartnern zu sammeln und in diesen Innovationsprozess einzusteigen.
Für IT-Unternehmen ist es spannend, da sie über das DHC leichteren Zugang zu Start-ups und Unternehmen haben und dort als Brückenbauer fungieren können. Dadurch erhalten sie ein besseres Verständnis für die Probleme und Bedürfnisse von z.B. Spitälern und Start-ups. Dies bietet die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, das eigene Netzwerk zu erweitern und das eigene Fachwissen einzubringen.
Damals hatte Stefan spannende Themen auf dem Radar, welche jedoch aus finanziellen und personellen Gründen nicht umsetzbar waren. Wenn es beispielsweise um Sprachassistenz geht, ist es sinnvoll, diese Themen unternehmensübergreifend zu bearbeiten, da derartige Herausforderungen häufig vorkommen und die Schlagkraft auf dem Markt zunehmen würde. Stefan hätte gerne die Möglichkeit gehabt, sich mit Gleichgesinnten über viele Themen auszutauschen und gemeinsam daran zu arbeiten.
Neben exklusive Events bietet DHC ein Netzwerk von zahlreichen Partnern, die entweder physisch oder digital vor Ort sind. So haben die Start-Ups die Möglichkeit, schnell auf Personen zuzugreifen, die ihnen schnell helfen können, egal um welches Thema es sich handelt.
Am wichtigsten ist es, Prioritäten zu setzen, damit man sich nicht im Detail verliert. Neben all den Prozessen, die in dieser Anfangsphase ausgearbeitet werden müssen, ist es für Stefan wichtig, dem Ganzen ein Gesicht zu geben und zu schärfen, was ein Digital Health Center macht.
Im Gesundheitssektor hört man oft nur "es sollte etwas getan werden". Jetzt, im DHC, können in Zusammenarbeit mit den Partnern wirklich viele Projekte umgesetzt werden. Da die Liste der Interessenten am DHC aber sehr lang ist, muss Stefan nun herausfinden, wer wirklich näher interessiert ist. Bis jetzt kann man aber sagen, dass die Bereitschaft immer stärker wird und alle froh sind, dass es vorwärts geht.
Es ist wichtig zu definieren, was Erfolg für ein solches Zentrum bedeutet. Der Erfolg des DHC ist der Erfolg der Kunden und der Unternehmen, die sich engagieren. Deshalb ist es wichtig, dass die ersten Erfolge schnell vermeldet werden können. Die grundlegenden Fragen zur Funktionsweise des DHC sollten beantwortet sein, die ersten Veranstaltungen sollten stattgefunden haben und generell sollte der «Motor» des DHC laufen.
Neben den bestehenden Unternehmen wäre es auch wichtig, Verbände und deren Vertreter, andere Dienstleister im Gesundheitswesen wie Apotheken oder Technologieunternehmen einzubeziehen.
Neben der Website "www.digital-health-center.ch" ist es möglich, Stefan über info@dhc.zuerich zu kontaktieren. In Zukunft wird es auch möglich sein, über soziale Medien oder einen Newsletter informiert zu werden.
Das Ziel ist, dass im Jahr 2025 Unternehmen, die im Gesundheitsbereich tätig sind, nicht mehr um Bülach herumkommen, weil hier die Erfolgsideen für die ganze Schweiz entwickelt werden. Das DHC soll die Nummer 1 im Bereich der digitalen Gesundheit in der Schweiz werden.
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