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Alfred Angerer und Sina Berger – Der Nutzen von Digital-Health-Lösungen in der Schweiz

86 Entwickeln Innovation Forschung Marketing Digital Health: Innovationen und Trends

In der aktuellen Folge von Marktplatz Gesundheitswesen präsentieren Sina Berger und Alfred Angerer die neueste Studie im Auftrag des Forums Gesundheit Schweiz. Der Titel lautet: "Der konkrete Nutzen von Digital-Health-Lösungen in der Schweiz: Welchen Beitrag kann die Digitalisierung zur Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen leisten?" Doch diese Folge ist nicht nur inhaltlich besonders, sondern auch in ihrer Präsentation. Sina und Alfred wechseln sich ab, um den Zuhörern einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren, indem der Entstehungsprozess der Studie von der Ideenfindung über die Angebotserstellung bis hin zum fertigen Druckexemplar beleuchtet wird. Eine zentrale Erkenntnis wird besonders deutlich: Fehler im Entstehungsprozess sind unvermeidlich und gehören zum Lernprozess dazu!

Doch zunächst ein kurzes Wort zur eigentlichen Motivation hinter dieser Studie. Mittlerweile ist weithin bekannt, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen nur langsam voranschreitet, obwohl sie ein enormes Potenzial für verbesserte Qualität und Effizienz bietet. Laut Alfred Angerer und Sina Berger liegt einer der Gründe für dieses langsame Tempo darin, dass die positive Botschaft längst nicht bei allen angekommen ist. Ein weiterer Faktor, so Angerer, ist die fehlende Anreizstruktur. Ärzte haben bereits ausreichend Patienten und wenig Zeit - warum also digitale Lösungen anbieten? Dadurch bleiben auch die Bürger oft im Dunkeln darüber, welche Vorteile ihnen die Digitalisierung theoretisch bieten könnte. Es fehlt sowohl bei den Leistungserbringern als auch bei den Bürgern an Anreizen, aktiv mehr Digitalisierung zu fordern. Die Politik wiederum ist mit anderen drängenden Problemen konfrontiert und vernachlässigt das Thema Digitalisierung nur zu gerne. Ein Teufelskreis entsteht, der zu Stillstand, anstatt zu digitaler Transformation führt.

Das Ziel der Studie lautet daher: Durch konkrete Beispiele und praktische Handlungsempfehlungen soll einem breiten Publikum aufgezeigt werden, dass eine Vielzahl an vielversprechenden Digital-Health-Lösungen existieren, die praktikabel in der Realität umsetzbar sind und zugleich einen enormen Nutzen für das Gesundheitswesen bereithalten. Ein erfreuliches Studienergebnis kann in diesem Zusammenhang bereits verkündet werden: Eine Vielzahl der 21 untersuchten Digital-Health-Lösungen wird sowohl hinsichtlich ihres Nutzens als auch ihrer Machbarkeit sehr positiv bewertet. Alles deutet also darauf hin, dass die Voraussetzungen mehr als gegeben sind und die Stimmung insgesamt besser ist als oft vermutet. Ausreichend Grund also, um zuversichtlicher und positiver in die Zukunft zu blicken!

Werfen Sie in dieser Folge einen Blick hinter die Kulissen und erhalten Sie einen exklusiven Einblick in den Entstehungsprozess sowie die zentralen Ergebnisse unserer neuesten Studie.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei unserem Auftraggeber, dem Forum Gesundheit Schweiz, bedanken, das diese Studie in Auftrag gegeben und finanziell ermöglicht hat.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann laden wir Sie ein, einen Blick in die gesamte Studie zu werfen: forumgesundheitschweiz.ch/news/der-konkrete-nutzen-von-digital-health-loesungen-in-der-schweiz/

Fragen und Antworten

Sina Berger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Digital Health.

Die Studien ermöglichen praxisnahe, authentische Inhalte für Vorlesungen und Weiterbildung. Sie helfen, anwendungsbezogene Forschung zu fördern und das Wissen um Digital Health zu erweitern, insbesondere durch Auftragsforschung wie mit Forum Gesundheit Schweiz.

Ziel war es, den konkreten Nutzen von Digital Health Lösungen in der Schweiz aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen zu formulieren, wie diese zur Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen beitragen können.

Die drei Blockaden: Regulierungen, fehlende Anreize für Leistungserbringer und mangelnde Akzeptanz bei der Bevölkerung. Ein Teufelskreis, der durch Studien und Kommunikation durchbrochen werden soll.

Die Idee entstand im August. Nach Abstimmung mit der Auftraggeberin wurde eine Offerte erstellt, die Projektziele, Inhalte und Struktur der Studie skizzierte, inklusive Steckbriefen als einzigartiges Element.

Die Steckbriefe präsentieren 21 Digital Health Lösungen mit einer anschaulichen und quantitativen Bewertung (z. B. Sternebewertung), visualisieren Nutzen und Machbarkeit, und sind praxisnah gestaltet.

Das Projekt wurde iterativ gestaltet, mit Workshops, festen Deadlines und eng getakteter Planung. Agilität wurde mit klassischen Projektmanagementmethoden kombiniert, um Inhalte, Layout, Übersetzung und Abbildungen rechtzeitig bereitzustellen.

Eine Literaturrecherche bildete die Grundlage. Für die Kategorisierung wurde eine Anwendungslogik gewählt (z. B. E-Care, E-Administration), ergänzt durch Bewertungskriterien wie Nutzen, Machbarkeit und deren Dimensionen: Technologie, Gesetz und Akzeptanz.

Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wie Recht, Technik, Medizin und Patientenperspektive wurden befragt. Incentivierung (z. B. Gutscheine) und persönliche Ansprache halfen, die Antwortquote zu steigern.

Digital Health Lösungen haben ein hohes Potenzial und sind in der Schweiz besser umsetzbar als vermutet. Nutzen und Machbarkeit sind gegeben, die Hürden überwindbar, wenn der Wille da ist.

Das EPD erreicht 3,6 von 5 Sternen. Der Nutzen für Patienten und Mitarbeitende ist hoch, jedoch gibt es rechtliche und technische Hürden. Die Akzeptanz ist leicht positiv, aber noch ausbaufähig.

VR/AR für Ausbildung erreicht 4,1 Sterne und hat hohes Potenzial, z. B. für die Simulation von Operationen und Patienteninteraktionen. Es ermöglicht praxisnahe Erfahrungen und verbessert die Ausbildung.

Die Ergebnisse sollen breit kommuniziert werden, um Bewusstsein zu schaffen und die Umsetzung voranzutreiben. Hürden sind überwindbar, und das Potenzial von Digital Health sollte genutzt werden, um Effizienz zu steigern und menschliches Leid zu reduzieren.

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