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Sommerspecial (Ein Blick auf das Team “Management im Gesundheitswesen”)

48.2 Steuern Regulierungen Kommunikation Mitarbeitende/Zusammenarbeit Organisation/Strukturen Leisten Kompetenzen Ressourcen Prozesse Entwickeln Innovation Vertrieb Forschung Marketing Strategie Leistungerbringer Spitex Alters- und Pflegeheime Rehaeinrichtungen Arztpraxen Spitäler Patientenzentrierung

Wie auch schon an Weihnachten hat Alfred Angerer wieder einmal Johanna Stahl aus seinem Team «Management im Gesundheitswesen» an der ZHAW zu Gast und läutet gemeinsam mit ihr und einer Special-Episode die Sommerpause des Podcasts ein. Beide werfen sie gemeinsam einen Rückblick auf die vergangenen Monate und geben einen Einblick, welche Projekte und anderen Meilensteine sie seit dem Weihnachtsspecial begleitet haben. So berichtet Johanna von drei Projekten – mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, der EQUAM Stiftung und dem Förderverein für Kinder mit Seltenen Krankheiten (KMSK) – die sie besonders beschäftigt haben. Auch Alfred stellt sein Lieblingsprojekt rund um die Impfungen im Kanton Zürich und den damit einhergehenden Simulationen und Prozessbeobachtungen im Impfzentrum Töss vor. Zudem wird ein Rückblick in die Best-ofs der vergangenen Podcast-Episoden gegeben sowie eine Vorschau, was uns in den kommenden Monaten erwarten wird. Der neue Digital Health Report und das Buch «New Healthcare Management: Die 7 Erfolgskonzepte für das Gesundheitswesen» sind dabei nur zwei wichtige Meilensteine, die bald erscheinen werden.

Hören Sie in dieses Special und erfahren Sie, welche spannenden Projekte Alfred und sein Team beschäftigen und welche kommende Episoden Sie ab dem 1. September wieder erwarten dürfen.

Fragen und Antworten

In einem Projekt des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) geht es eine wissenschaftliche Analyse derer Dienstleistung der Patientenverfügung. Hierbei sollte erfasst werden, welche Potentiale diese Dienstleistung aufweist und wo Herausforderungen bestehen.

Eine Patientenverfügung ist vor allem ein Thema, das mit dem Alter relevanter wird. Menschen setzen sich mit dem Thema auseinander, was passiert, wenn diese selbst nicht mehr entscheiden können, was mit ihnen passieren soll. Es handelt sich um eine schriftliche Vereinbarung. Dies kann Massnahmen wie die Lebenserhaltung betreffen. Die Entscheidung über das Lebensende wird den Angehörigen im Vorfeld abgenommen und selbst getroffen.

Genau. Das SRK bietet nicht nur Vorlagen hierfür an, sondern auch eine umfassende Beratung und die Hinterlegung der Verfügung. Diese Dienstleistungen sollen im Markt positioniert werden. Das Ziel des Projekts war den Ist-Zustand zu erheben. Hierzu gehört eine Übersicht aller regionalen Verbände, die diese Leistung bereits anbieten sowie ein Best-Practice Modell. Der Ist-Zustand wurde in Form von Befragungen erfasst.

Es handelt sich hierbei um eine Dienstleistung, die angeboten wird. Auch wenn das SRK non-profit orientiert ist, muss dieses Angebot kostendeckend sein.

Definitiv. Es hat dahin gehend angeregt, dass das Thema mit den Eltern angeschaut werden sollte.

Ein weiteres Projekt zum Thema Patienten Report Outcome Measures (PROM) in der Grundversorgung mit EQUAM kommt aktuell ebenfalls zum Abschluss. Das Pilotprojekt in zwei Hausarztpraxen konnte vorangetrieben und abgeschlossen werden.

Im Vorhinein wurde ein grosses Desk Research durchgeführt. Derzeit sind PROMs in der Schweiz besonders in den Spitälern im Einsatz. Das Universitätsspital Basel ist hier ein Vorreiter. Mit der EQUAM-Stiftung wurde entschieden diese PROMs in die ambulante Versorgung einzubringen. Es wurde eine Entscheidung für ein bestehendes PRO-Instrument entschieden, den VR-12. Dies ist eine lizenzfreie Version des SF-12. Dies sind Fragebogen, die die physische und psychische Lebensqualität aus Sicht der Patientinnen und Patienten erfassen. Diese Fragebogen wurden dann in den zwei freiwilligen Hausarztpraxen für mindestens sechs Wochen getestet. Den Praxen wurden Tablets mit dem Fragebogen und weiteren Fragen zur Verfügung gestellt. Der Sinn dahinter war nicht nur die Erfassung der Lebensqualität, sondern auch die direkte Bereitstellung der Ergebnisse für die Ärztin oder den Arzt. So können diese Ergebnisse direkt in der Konsultation besprochen werden.

Das sind Fragen, die sich auf das alltägliche Leben beziehen. Es gibt ebenfalls PROMs für spezielle Krankheitsbilder. Die allererste Frage bezieht sich auf eine ganz allgemeine Einschätzung des Gesundheitszustandes. Andere Fragen beziehen sich auf Einschränkung beim Treppen gehen oder Einschränkungen durch Schmerzen. Es werden somit sehr alltäglich Situationen abgefragt und durch die Patientin oder den Patienten eingeschätzt.

Der Sinn der Befragung war zu testen, ob das entwickelte Produkt, die Umsetzung mit dem Tablet und die direkte Verfügbarkeit der Antworten der Patientinnen und Patienten einen Nutzen für die Ärztinnen und Ärzte sowie die Patientinnen und Patienten haben. Die Erfassung der Lebensqualität war nicht der Fokus des Projekts. Die eingesetzten Materialien waren sehr erfolgreich. Die Patientinnen und Patienten sind gut mit den eingesetzten Tablets und Fragen zurechtgekommen. Die Ärztinnen und Ärzte konnten die Ergebnisse der Befragungen gut bei der Konsultation über den Browser abrufen. Bei Feedbackgesprächen sind jedoch auch Punkte aufgekommen, die noch anzupassen sind. Dies ist beispielsweise die physische Einverständniserklärungen zur Teilnahme. Der Wunsch war, diese ebenfalls auf dem Tablet zu integrieren, um den Aufwand für die medizinischen Praxisangestellten zu verringern. Generell hat sich in beiden Praxen gezeigt, dass die Lebensqualität sowohl auf physischer wie auch psychischer Ebene im Mittelwert im positiven Bereich ausgeprägt ist.

Es handelt sich um das KMSK Projekt. Dieses befindet sich noch Mitten in der Durchführung. KMSK ist der Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten. Es geht um eine Informationsplattform für Eltern mit (neu betroffenen) Kindern mit seltenen Krankheiten.

Der Förderverein hatte Ende letztes Jahr um eine wissenschaftliche Begleitung gebeten. Es gibt ca. 350'000 Kinder mit seltenen Krankheiten in der Schweiz. Unter diesen Kindern gibt es teils nur ein Kind mit einer bestimmten seltenen Krankheit. Diese Familien teilen zwar nicht zwingend die Diagnosen, aber dasselbe Leid über fehlende Informationsmöglichkeiten. Im Internet gibt es zwar viele Informationen zu Unterstützungsangeboten für solche Familien, jedoch nicht gesammelt an einem Ort. Die Diagnose einer seltenen Krankheit ist ein hoch sensibles Thema, das oftmals mit einer Lebensumstellung einhergeht. Die Familien haben meist keine an Zeit und Energie, um umfassende Recherchen betreiben zu können. KMSK verfolgt mit Hilfe des Teams und einer Hochschule im Wallis das Ziel eine Informationsplattform zu generieren, die alle relevanten Informationen für solche Familien vereint.

Ja. Es konnte bereits viele Interviews mit betroffenen Familien sowie Fachpersonen aus Spitälern und Fachdiensten geführt werden. Die Fachpersonen nehmen hierbei eine andere Perspektive als die Eltern ein. Auf diese Weise konnte ein grosser Wissenspool aufgebaut werden, welcher jedoch noch weitere Gespräche erfordert. Derzeit wird der erste Prototyp der Plattform aufgesetzt.

Während der Corona-Pandemie durfte ein Projekt zu Impfzentren begleitet werden. Das Projekt beinhaltete die Mitgestaltung der Zentren sowie logistische Themen wie die Verteilung der Impfstoffe. Aktuell geht es um die Optimierung der Zentren. Florian Liberatore treibt das Thema Zufriedenheit bei Mitarbeitenden sowie Impflinge voran und optimiert den Serviceaspekt der Zentren. Alfred Angerer beschäftigt sich mit der Simulation eines Impfzentrums. Hierzu wurden Studierende zur Messung der Abläufe in einem Impfzentrum engagiert. Die erhobenen Datenpunkte wurden in eine diskrete ereignisorientierte Simulation geladen und so ein virtuelles Impfzentrum erstellt. Auf diese Weise können verschiedene Situationen wie gehäufte Absagen oder zu früh erscheinende Patientinnen und Patienten simuliert werden. Anhand der Simulationen können die Prozesskennzahlen analysiert werden.

Es gibt eine neue Podcast-Reihe mit Patrick Betz zu Lean Healthcare. Die Idee war pro Folge ein Tool des Lean Healthcare mit einem Experten zu analysieren. Ansonsten ist der Podcast international geworden. Es gibt eine Folge mit Dr. Alice Martin zum Thema Online-Hautarzt. Eine letzte Neuheit war eine Folge auf Englisch mit Luiza Dobre, der CEO von Komed Health AG. Die Firma hat eine Art «Whats App» für Spitäler entwickelt, um die Kommunikation unter der Ärzte- und Pflegschaft vereinfacht wird. In den Spitälern, in denen es eingesetzt wird, hat es grossen Anklang erhalten.

Platz 3: Alice Martin – Chancen der Digitalisierung mit der digitalen Hautarztpraxis to go nutzen

Platz 2: Q&A Sendung zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen mit Stefan Lienhard

Platz 1: Patrick Betz – Verschlussakte Lean: Die volle Wahrheit

Als erster Gast nach der Sommerpause kommt Christian Baum und einem Podcast der Lean-Reihe. Er bringt Lean aus einer anderen Branche ins Gesundheitswesen.

 

 

Sie befinden sich auf Studienreise in Berlin mit dem Masterkurs, um das Gesundheitssystem Deutschland kennen zu lernen.

Der Digital Health Lab Day Report erscheint am 16.09.2021, parallel dazu wird eine Podcast Folge zu diesem Thema erscheinen.

Das Buch «New Health Care Management – 7 Erfolgskonzepte für das Gesundheitswesen» von Alfred Angerer und seinen 14 Mitautoren erscheint im Oktober.

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