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Joëlle Trüb – Was wissen junge Menschen über Krankenversicherungen?

93 Gesundheitswesen Steuern Vergütung/Finanzierung Krankenversicherung

Heute spricht JoëlleTrüb im Podcast bei Alfred Angerer über Krankenversicherungskompetenz.

Joëlle Trüb arbeitet bei der AXA Health im Bereich Kundenmarketingmanagement und ist ehemalige Studentin der ZHAW. In ihrer Masterarbeit hat sie die Zusammenhänge von soziodemografischen Merkmalen und der KV-Kompetenz junger Erwachsener in der Schweiz untersucht. Dazu hat sie einen Test entwickelt, um die KV-Kompetenz zu messen. Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke über junge Menschen und praktische Tipps für alle, die ihre Gesundheitsversorgung selbstbestimmt gestalten möchten.

Jetzt reinhören, die eigene KV-Kompetenz erhöhen und zur ExpertIn der eigenen Gesundheitsversorgung werden.

Hier geht es zur AXA Health Homepage: AXA – Versicherung & Vorsorge in der Schweiz

#MarktplatzGW #AXAHealth #HealthLiteracy

Fragen und Antworten

Ich habe mich schon immer für Gesundheit und Kommunikationspsychologie interessiert und bin zufällig auf einen Studiengang gestossen, der genau diese Themen kombiniert.

Prävention ist oft unattraktiv, da es Einschränkungen bedeutet, aber Gesetze, gesellschaftliche Trends und direkte Konsequenzen (z.B. Schmerzen oder Kosten) können Menschen zum präventiven Handeln motivieren.

Ich habe im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bei der AXA gearbeitet, wo wir Massnahmen ergriffen haben, um Mitarbeiter gesund zu halten und Kosten für Krankentagegeld zu reduzieren.

Ja, viele junge Menschen kommen aus dem medizinischen oder klinischen Bereich, aber in der Gesundheitsökonomie liegt es nahe, dass Versicherungen eine wichtige Rolle spielen.

Ich wollte herausfinden, welche soziodemografischen Merkmale die Krankenversicherungskompetenz von jungen Erwachsenen in der Schweiz beeinflussen.

Ja, genau. Es geht darum, die beste Versicherungslösung für sich selbst zu finden und sie effizient zu nutzen.

Da ich in der Krankenversicherungsbranche arbeite, fällt mir auf, dass viele Menschen Wissenslücken haben, was die Grund- und Zusatzversicherung betrifft.

Genau, sie wusste nicht, dass sie eine Zusatzversicherung hat und welche Leistungen sie abdecken könnte.

Ja, und genau deswegen sollte man sich besonders mit der Grundversicherung auseinandersetzen, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Ich konnte über die AXA eine Umfrage erstellen und habe 1.mas100 junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren befragt.

Selbsteinschätzungen weichen oft stark von der Realität ab, da die Leute sich kompetenter darstellen möchten, als sie es vielleicht sind.

Ja, es gibt Studien zur Finanzkompetenz, die zeigen, dass Männer oft ihre Fähigkeiten überschätzen, während Frauen realistischer sind.

Viele wissen nicht, dass jede Grundversicherung in der Schweiz die gleichen Leistungen abdeckt und dass die Prämien unabhängig von Alter und Geschlecht gleich sind.

Ja, viele verwechseln das mit der Zusatzversicherung, wo andere Regeln gelten.

Ja, bei den Kündigungsfristen der Grund- und Zusatzversicherung gibt es viele Missverständnisse, wobei nur sehr wenige die richtigen Fristen kannten.

Nein, viele junge Menschen haben Zusatzversicherungen, zum Beispiel für Fitness-Abos oder Brillen, aber sie nutzen sie oft nicht, weil sie nicht wissen, welche Leistungen ihnen zustehen.

Ich habe sechs soziodemografische Merkmale untersucht, darunter Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Berufsbranche, Wohnort und Sprachregion. Daraus ergaben sich Hypothesen, wer besser informiert sein könnte.

Ja, das ist in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. Männer tendieren dazu, ihre Kenntnisse in Finanzthemen zu überschätzen, während Frauen in Gesundheitsfragen kompetenter sind.

Ja, das ist in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. Männer tendieren dazu, ihre Kenntnisse in Finanzthemen zu überschätzen, während Frauen in Gesundheitsfragen kompetenter sind.

Meine Hypothese war, dass Menschen in städtischen Gebieten besser informiert sind, weil der Lebensstil und die politischen Diskussionen dort andere sind. Ausserdem gibt es mehr Zugang zu Informationen und Gesundheitsdiensten.

Ja, Städter wussten besser, dass die Prämien sich regional unterscheiden. Das liegt wohl daran, dass sie die höheren Prämien in Städten direkt erleben.

Die Prämienregionen werden kantonal festgelegt. Innerhalb von Städten wie Zürich oder Bern gibt es oft mehrere Prämienregionen.

Der "Röstigraben", also die Trennung zwischen französisch- und deutschsprachiger Schweiz, ist in vielen Bereichen sichtbar. Aber bei der Krankenversicherungskompetenz konnte ich kaum Unterschiede feststellen.

Ja, es gab nur bei einer einzigen Frage einen Unterschied: Deutschschweizer wussten besser, dass sich die Prämien regional unterscheiden.

Die am besten informierte Person wäre eine 30-jährige Frau, die in einer versicherungsnahen Branche arbeitet, in der Stadt lebt, einen hohen Bildungsabschluss hat und Deutsch spricht.

Ich finde, es gibt viel Aufholbedarf. Es wäre im Eigeninteresse vieler junger Menschen, sich mehr mit ihrer Krankenversicherung zu beschäftigen, da sie damit Geld sparen könnten.

Ja, ich glaube, Social Media könnte ein guter Kanal sein, um junge Menschen zu erreichen. Plattformen wie Instagram ziehen junge Leute an, und dort könnte man das Thema Krankenversicherung ansprechend kommunizieren.

Eine interessante Erkenntnis war, dass junge Menschen oft die Krankenkassen für den Anstieg der Prämien verantwortlich machen, obwohl deren Beitrag zu den Gesundheitskosten relativ gering ist.

Als Marketingfachkraft ist es meine Aufgabe, diese Erkenntnisse zu nutzen, um gezielt Botschaften zu vermitteln, besonders an vulnerable Gruppen, die durch bessere Kompetenz bei der Krankenversicherung viel Geld sparen könnten.

Jeder, der sparen will, sollte wechseln. Es mag nicht der bequemste Weg sein, aber es lohnt sich, die Krankenversicherung Ende November und die Zusatzversicherung Ende September zu wechseln, um Kosten zu sparen.

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